UNTERNEHMEN GESTALTEN
„Unternehmensführung ist keine Raketenwissenschaft. Man braucht gesunden Menschenverstand und den Mut, Entscheidungen zu treffen“.
So habe ich als junger Unternehmer gedacht – ein Ansatz, der auf den ersten Blick logisch erscheint. Doch genauso wie beim eigenen Körper, wo intuitive Reaktionen auf Schmerzen manchmal zu neuen oder größeren Problemen führen können, birgt auch die alleinige Orientierung am „gesunden Menschenverstand“ Risiken. Oft fehlt uns das tiefere Verständnis der komplexen systemischen Zusammenhänge, sei es im Körper oder im Unternehmen.
Für eine nachhaltige und wirksame Unternehmensführung braucht es mehr: ein theoretisches Verständnis für die systemischen Zusammenhänge innerhalb einer Organisation. Zwar kann kein Konzept die Komplexität sozialer Systeme – wie eines Teams oder eines Unternehmens – vollständig abbilden, doch die Systemtheorie bietet einen ausreichend differenzierten Rahmen, um Dynamiken zu verstehen und Methoden sowie Konzepte fundiert zu bewerten.
In meiner Arbeit hat sich die Systemtheorie als äußerst hilfreich erwiesen. Sie ermöglicht es mir, Beobachtungen, Vorschläge und Maßnahmen klar und nachvollziehbar zu erläutern – ein entscheidender Faktor, um gemeinsam mit meinen Kunden tragfähige und nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Organisationsentwicklung
Organisationsentwicklung ist ein kontinuierlicher Prozess, bei dem Unternehmen ihre (un)bewussten Strukturen, Prozesse und Regeln reflektieren und weiterentwickeln. Dabei geht es nicht darum, ständig alles zu verändern oder sich in endlosen Transformationsprojekten zu verlieren. Vielmehr wechseln sich Phasen der notwendigen Konzentration auf das Geschäft mit Zeiten der Reflexion, Anpassung und gezielten Neuausrichtung ab.
Nicht immer sind dafür umfassende Umbrüche notwendig – manchmal reichen kleine Maßnahmen aus, um den veränderten Anforderungen des Umfelds gerecht zu werden. Dabei sind unter anderem Folgende Fragestellungen zu beachten:
- Stimmt der Zweck der Organisation noch?
- Gibt die Strategie noch ausreichend Orientierung und sind die Kernprozesse geeignet, diese erfolgreich umzusetzen?
- Ermöglicht die Aufbauorganisation eine effiziente Zusammenarbeit?
- Sind die Funktionen so geregelt, dass die Mitarbeitenden ihre Aufgaben möglichst eigenverantwortlich wahrnehmen können und dies auch ihren aktuellen Fähigkeiten entspricht?
Organisationsentwicklung hilft dabei, Antworten auf diese Fragen zu finden und die Zukunft aktiv zu gestalten.
Die Herausforderungen der Organisationsentwicklung liegen in der Komplexität sozialer Systeme. Unternehmen ähneln in vielerlei Hinsicht lebenden Organismen: Jede Veränderung an einer Stelle kann unvorhergesehene Auswirkungen an anderer Stelle haben. Ohne einen klaren Blick auf systemische Zusammenhänge besteht die Gefahr, dass gut gemeinte Maßnahmen neue, vielleicht sogar größere Probleme schaffen.
Als Berater bringe ich die notwendige Außenperspektive ein. Mit meiner Unterstützung entwickeln meine Kunden Lösungen, die nicht nur theoretisch fundiert sind, sondern auch praktisch funktionieren.
Eine nachhaltige Organisationsentwicklung bedeutet, die Betroffenen zieldienlich einzubinden. Das erfordert nicht nur technische Anpassungen oder neue Prozesse, sondern auch das Bewusstsein, dass Veränderungen Unsicherheit erzeugen. Indem ich diese Unsicherheiten ernst nehme, ermögliche ich Organisationen, Widerstände abzubauen und Veränderungen effektiv zu gestalten.
Mein Ansatz basiert auf einem tiefen Verständnis systemischer Zusammenhänge und einem praxisnahen Blick auf die Realität der Unternehmen. Dabei achte ich darauf, dass nicht nur die Analyse der Situation und die gewünschte Zukunft erarbeitet werden. Jede Entscheidung, jede Maßnahme ist erst dann erfolgreich, wenn sie kommuniziert und umgesetzt wird. Ich sorge dafür, dass bewusst entschieden wird, wer beteiligt und wer wie und wann informiert wird. Ebenso sehe ich es als meine Verantwortung an, zu ermöglichen, dass notwendiges neues Wissen und Können erlernt und trainiert werden kann.
Eine gelungene Organisationsentwicklung nimmt die Spannungsfelder zwischen Altem und Neuem ernst. Sie stellt sicher, dass Gutes bewahrt, Gewohntes losgelassen und Neues gestaltet werden kann – ohne den Blick für die Realität der Betroffenen zu verlieren.
Teamentwicklung
Es gibt zahlreiche Anlässe, bei denen eine Teamentwicklung oder ein -coaching sinnvoll ist, darunter:
- Neubildung: Ein Team wird neu zusammengestellt oder bestehende Teams werden zusammengeführt.
- Veränderungen: Mitglieder verlassen das Team, neue kommen hinzu, oder die Aufgaben des Teams ändern sich.
- Leistungsprobleme: Das Team erreicht die gewünschten Ergebnisse nicht.
- Konflikte: Spannungen und ungelöste Konflikte beeinträchtigen die Zusammenarbeit im Team oder mit anderen Teams.
Das sind fundamentale Herausforderungen, die jedes Team schon erlebt hat. Meistens sind Teams dabei auf sich allein gestellt, ohne das entsprechende Rüstzeug dafür zu haben. Die Folge sind in der Regel Ergebniseinbußen.
Teams sind mit verschiedenen, teilweise widersprüchlichen Herausforderungen konfrontiert. Sie haben ein gemeinsames Ziel, brauchen zu dessen Erreichung alle Teammitglieder. Dabei müssen sie ständig die Interessen der Organisation und die Einzelinteressen der Teammitglieder ausbalancieren. Gleichzeitig müssen sie den Spagat zwischen der Lösung der Aufgabe („uns geht es nur um die Sache“) und Stakeholderinteressen („das wird der Vorstand vor seiner Wiederwahl nie zulassen“) berücksichtigen. Und sie müssen sich weitgehend selbst organisieren. Die Spannungsfelder sind vielfältig und für Teams oft fast unmöglich selbst zu bearbeiten.
Die konkrete Ausgestaltung der Teamentwicklung hängt immer von den Bedürfnissen des Teams ab. Je nach Situation können verschiedene Maßnahmen sinnvoll sein, darunter:
- Beobachten und Reflektieren: Das Team wird in seiner Dynamik beobachtet, um Muster sichtbar und besprechbar zu machen.
- Klarheit schaffen: Durch die Überarbeitung von Funktionsbeschreibungen und Arbeitsabläufen entstehen klare Strukturen, die die Zusammenarbeit erleichtern.
- Unterschiede würdigen: Teammitglieder lernen, die individuellen Stärken, Besonderheiten und Unterschiede der anderen wahrzunehmen und wertzuschätzen.
- Lernerfahrungen ermöglichen: Das Team sammelt bewusst Erfahrungen, um künftig besseres und zieldienlicheres Feedback geben zu können.
Mein Ziel ist es, Teams zu stärken – sowohl in ihrer operativen Leistungsfähigkeit als auch in ihrer sozialen Dynamik. Indem wir die Spannungsfelder und Potenziale im Team konstruktiv bearbeiten, entsteht nicht nur bessere Zusammenarbeit, sondern auch mehr Zufriedenheit und Motivation bei den Einzelnen.
Führung
Die direkte Führung von Menschen wirkt in einer Mischung aus:
- Autorität durch Fachkompetenz
- disziplinarischer Macht
- Leadership und Gefolgschaft
Führung ist allerdings auch eine zentrale Aufgabe, die weit über die reine Führung von Mitarbeitenden hinausgeht. Sie umfasst genauso die Gestaltung von Rahmenbedingungen auf Unternehmens- und auf Teamebene. Sie stellt sicher, dass Entscheidungen getroffen und Konflikte rechtzeitig bearbeitet werden.
Mein Ansatz kombiniert eine systemische Perspektive mit praxisorientierter Reflexion. Führung ist für mich keine statische Methode, sondern ein sozialer Akt, der auf Gegenseitigkeit beruht: Ohne (freiwillig) Geführte gibt es keine Führung.
Ich helfe Führungskräften wirksamer zu werden, indem sie lernen, Beziehungen zu gestalten, in denen Menschen bereit sind, sich führen zu lassen. Die Basis dafür legen Sie, indem Sie Ihre Selbstführung stärken. Dabei ist es entscheidend, die eigenen Muster und Triggerpunkte zu erkennen, sowie Automatismen im eigenen Verhalten rechtzeitig zu unterbrechen. Nur so wird situatives Führen möglich, das sich an den tatsächlichen Führungsanforderungen orientiert – und nicht an den eigenen Bedürfnissen oder Emotionen.
Dabei geht es nicht darum, Führung als „Werkzeugkasten“ zu betrachten, sondern als einen lebendigen Prozess, der die Komplexität von Menschen und Organisationen ernst nimmt. Mein Ziel ist es, Führungskräfte zu befähigen, individuell passende Lösungen zu finden und nachhaltig wirksam zu sein – für Ihr Team, Ihre Organisation und sich selbst.